Die indianische Schwitzhütte – Tradition der Indianer

Die indianische Schwitzhütte entstammt der Tradition nordamerikanischer Indianer und anderen Urvölkern auf der Nordhalbkugel (Kälten, Germanen, etc). Das Schwitzhüttenritual diente ihnen als Vorbereitung für Zeremonien, zur Reinigung, zur Gesunderhaltung des Körpers und zur Heilung diverser Erkrankungen.

Heute wird das Ritual der indianischen Schwitzhütte noch im Schamanismus verwendet. Man findet sie eher selten in öffentlichen Bad- oder Saunalandschaften, sondern eher in Privathaushalten bei Menschen, die sich mit der Tradition und Ritualen der Ureinwohner beschäftigen.

Die Schwitzhütte ist nicht sehr hoch (ca. 120 cm) und besteht aus Naturmaterialien, in deren Inneren sich ein ausgehobenes Erdloch befindet. Dieses Erdloch wird mit heißen Steinen befüllt, die wiederum mit kaltem Wasser begossen werden, woraufhin sich heißer Dampf bildet. Vom Prinzip funktioniert die Schwitzhütte also ähnlich wie eine Sauna.

Für wen sich die indianische Schwitzhütte geeignet

Die indianische Schwitzhütte ist vor allem für jene Menschen geeignet, die sich für die Traditionen und Rituale von Ureinwohnern interessieren. Die Temperaturen der indianischen Schwitzhütte können sogar noch die der finnischen Sauna übersteigen, weshalb eine gute physische Belastbarkeit vorausgesetzt werden sollte. Schwangere, Kinder und Senioren sollten eher auf einen Besuch in der Schwitzhütte verzichten, oder den Besuch vorher mit einem Arzt abklären.

Bauweise einer indianischen Schwitzhütte

Je nach Stamm kann die Bauweise einer indianischen Schwitzhütte in den Materialien und der Form variieren. In der Regel handelt es sich jedoch um eine aus Weidengeflecht gebaute, bienenstockförmige Behausung, die bei Benutzung mit Fellen oder Decken abgedeckt werden.

Für den Bau werden die Weidenzweige entrindet und in vorbereitete Löcher gesteckt. Anschließend werden sie bogenförmig angeordnet und an den oberen Enden mit vier Ringen so zusammengebunden, dass ein Quadrat entsteht. Dieses symbolisiert das Universum und die vier Himmelsrichtungen.

In der Mitte des Innenraums wird ein Loch ausgehoben, in welches später die hießen Steine gelegt werden. Mit der ausgehobenen Erde häuft man auf halbem Weg zur Feuerstelle einen Hügel an, den Altar. Die Feuerstelle liegt einige Schritte von der Hütte entfernt und ist mit dieser durch einen Weg verbunden. Hier werden die Steine erhitzt, bevor sie später in die Hütte gebracht werden.

Die Anzahl der verwendetet Steine variiert je nach Ritual. Bei einem Reinigungsritual werden 32 Steine benutz, während für ein Heilungsritual 64 Steine verwendet werden.

Wirkung und Funktionsweise einer indianischen Schwitzhütte

Die indianische Schwitzhütte wird sowohl zu reinigenden Zwecken genutzt, als auch für die Gesunderhaltung, sowie die Heilung verschiedener Krankheiten. Der Ablauf wird geleitet von einem Ritualleiter und einem Feuerhüter. Die Regeln und Rituale können von Schwitzhütte zu Schwitzhütte variieren und unterschiedlich interpretiert werden.

Schwitzen und Beten sollen wie eine innere und äußere Reinigung wirken und zu einer Wiedervereinigung mit dem Geist führen. Der Mensch soll quasi neu geboren werden. Symbolisch betrachtet stellt die Schwitzhütte eine Gebärmutter dar, in der die Teilnehmer neue Lebensenergie schöpfen.

Nach Möglichkeit soll die Schwitzhütte daher auch während des gesamten Rituals nicht verlassen werden. Allerdings wandeln die meisten Ritualleiter die Zeremonie etwas ab, so dass die Teilnehmer zwischen den verschiedenen Durchgängen aus der Hütte heraus können.

Technik einer Schwitzhütte

Vorbereitend sammeln die Teilnehmer Holz und Steine, decken die Hütte mit Fellen oder Decken ab und lassen sich vom Ritualleiter in den Ablauf einweisen.

In der Feuerstelle werden die Steine und das Holz so aufgeschichtet, dass man die aufgeheizten Steine später ohne Probleme aus der Feuerstelle nehmen kann. Das Feuer wird vom Feuerhüter entzünden und die Steine solange erhitzt, bis sie zu Glühen anfangen. Bevor die glühenden Steine durch den Feuerhüter in die Schwitzhütte getragen werden, begeben sich die Teilnehmer im Urzeigersinn nacheinander in die Schwitzhütte. Die heißen Steine werden dann in der Mulde nach einem gewissen Prinzip aufgeschichtet. Während der Durchgänge werden immer wieder Aufgüsse gemacht.

Ablauf in einer indianischen Schwitzhütte

Der Besuch einer indianischen Schwitzhütte beinhaltet meiste mehrere Durchgänge. In der Regel sind es vier, die die Themen Danken, Bitten, Geben und Visionen beinhalten.

Im ersten Durchgang bedankt man sich, im zweiten Durchgang bittet man für jemanden oder wünscht sich etwas, im dritten Durchgang soll man Loslassen, sich von Dingen trennen, die man nicht mehr braucht und im vierten Durchgang soll man dieses Vakuum wieder füllen, in dem man sich Dinge einlädt, die man im Leben haben möchte.

Pro Durchgang wird eine unterschiedliche Anzahl an Aufgüssen gemacht. Teilweise wird der Boden mit Kräutern ausgelegt, oder Kräuter werden auf die Steine gegeben, bevor sie mit kaltem Wasser übergossen werden.