Mit Schmuck, Uhr und Piercing in die Sauna?

Jeder hat irgendwelchen Schmuck bzw. Körperschmuck oder ein Lieblings-Accessoire. Eine schöne Halskette, den Ehering, die Lieblingsuhr oder das Piercing abzulegen, fällt unglaublich schwer. Da stellt sich vor einem Saunabesuch natürlich die Frage, wie sinnvoll es ist, Schmuck, Uhr oder Piercing in der Sauna am Körper zu belassen. Hier gibt es alle wichtigen Informationen zum Thema.


Fakten zu Schmuck in der Sauna

  • Es gibt kein Verbot, in der Sauna Schmuck zu tragen
  • Edelmetall bzw. Metall erhitzt sich bei hoher Temperatur
  • Manche Metalle oxidieren bei hoher Hitze oder Feuchtigkeit
  • Eng anliegender Schmuck gibt die Wärme unmittelbar an die Haut weiter
  • Schmuck mit nicht dauerhaftem Hautkontakt kann bei Berührung zu Verbrennungen führen
  • Uhren sind unter Umständen nicht für Feuchtigkeit und sehr hohe Temperaturen geeignet

Blick in die Hausordnung zeigt, was erlaubt ist

Die einzige Regel für öffentliche Saunen lautet, dass die Saunakabinen normalerweise textilfrei besucht werden. Eine Ausnahme bilden hier eigens ausgewiesene Textilsaunen, in die man wiederum nicht ohne entsprechende Bekleidung darf. Für das Tragen von Schmuck in der Sauna sind zumindest in den meisten Fällen keine Vorschriften vorhanden.

Hilfreich könnte ein Blick in die Hausregeln bzw. die Hausordnung sein. Falls der Betreiber der Sauna Schmuck verbietet, sollte dies dort explizit ausgeführt sein. Steht in diesem im Saunabereich aushängenden Text nichts zum Thema Schmuck in der Sauna, bleibt es letztlich jedem selbst überlassen, ob er sich mit der teuren Uhr von Cartier, dem zehnkarätigen Diamantring oder einem Nasen-Piercing in die Saunakabine setzt.

Was ist beim Tragen von Schmuck in der Sauna zu beachten?

Wer Schmuck mit in die Sauna nimmt, der sollte bedenken, dass dieser sich in der Saunakabine erwärmt, wenn er aus einem der folgenden Materialien besteht:

  • Silber
  • Gold
  • Platin
  • Edelstahl
  • Aluminium

Die Temperaturen in der Saunakabine sorgen für einen starken Anstieg der Metalltemperatur. Bei einem Ring, den man am Finger trägt oder einer eng anliegenden Halskette macht sich dies nicht sehr stark bemerkbar, da das Metall und die Haut aufgrund des dauernden Kontakts sozusagen in einem stetigen Temperaturaustausch sind. Die Folge ist, dass der Schmuck nicht sehr warm wird.

Anders verhält es sich, wenn man beispielsweise große Kreolen-Ohrringe trägt oder eine sehr lange Kette um den Hals hat und sich während des Saunagangs über einen längeren Zeitraum hinweg nach vorne beugt. Die frei hängenden Ohrringe und die Kette erhitzen sich in der Saunakabine stark und sobald die Kette den Oberkörper oder die Kreolen den Hals berühren, verbrennt man sich.

Praxistipp: Wer eine längere Kette trägt und sie in der Sauna nicht ablegen möchte, der sollte sie nicht locker vor der Brust hängen lassen, sondern sie hinten auf dem Rücken platzieren. So kann sie nicht frei in der Luft hängen, wenn man sich vorbeugt, sondern hat ständigen Hautkontakt. So lassen sich Verbrennungen vermeiden. Beim Tragen großer Ohrringe wie Kreolen ist es sinnvoll, nicht unnötig mit dem Kopf zu wackeln, denn dann geraten die heißen Ohrringe in Bewegung und können den Hals verbrennen. Trägt jemand eine Armbanduhr aus Metall und mit einem Metallarmband, kann es ratsam sein, sie während des Saunagangs nicht abzunehmen. Greift man sie später mit der Hand, verbrennt man sich die Finger.

Gründe, warum eine Uhr in der Sauna ist nicht sinnvoll ist

Viele Uhren sind zwar wasserdicht. Dennoch können die Feuchtigkeit und die starken Temperaturunterschiede in und außerhalb der Saunakabine dem Metallgehäuse der Uhren oder dem in ihnen verwendeten Öl ziemlich zu schaffen machen. Es gibt auch einen Unterschied zwischen Wasserdichtigkeit und Dampfdichtigkeit. Experten glauben aber, dass wasserdichte Uhren eigentlich auch dem Dampf in der Sauna standhalten müssten. Bademeister, die für die Aufgüsse verantwortlich sind, berichten immer wieder, dass die Saunabedingungen für Uhren, die bis 200 Meter wasserdicht sind, kein Problem darstellen.

Darüber hinaus schwitzt man beim Saunieren stark, wodurch Mineralstoffe ausgeschieden werden und eben auch Salz ausgeleitet wird. Genau dieses Salz kann das Metall oder das Textil- bzw. Lederarmband der Uhr in Mitleidenschaft ziehen. Sind an der Uhr Komponenten aus Kunststoff, könnten diese durch das Salz im wahrsten Sinne angefressen werden.

Piercings in der Sauna: Was ist zu beachten?

Für Körperschmuck in Form von Piercings gelten im Grunde dieselben Regeln, wie für Schmuck und Uhren, man darf sie bedenkenlos tragen. Natürlich muss man auch hier darauf achten, ob sie sich in der Sauna eventuell zu stark erwärmen oder inwieweit das Material für die Bedingungen in der Sauna geeignet sind. Wer als Träger von Piercings regelmäßig in die Sauna geht, sollte beim Piercing-Studio nachfragen, welche Materialien mit den Temperaturen von bis zu 110 Grad Celsius klarkommen.

Hat man sich erst vor kurzer Zeit piercen lassen, sollte man die Sauna solange meiden, bis die Haut vollständig abgeheilt ist. Anderenfalls kann Salz in die noch offene Wunde gelangen und Schmerzen verursachen. Auch Entzündungen sind möglich, wenn Feuchtigkeit in die Piercing-Wunde eindringt. Ist ein Metall-Piercing frei beweglich, ergibt sich wieder das Risiko von Verbrennungen.

Spezialfall Insulinpumpe

Zugegebenermaßen ist eine Insulinpumpe kein Schmuckstück, muss aber normalerweise dauerhaft getragen werden. Viele Diabetes-Patienten tragen eine solche Insulinpumpe direkt am Körper, um im Notfall dem Organismus den lebensnotwendigen Stoff zuführen zu können. Insulin hat allerdings die Eigenschaft, dass es extrem wärmeempfindlich ist. Wird es großer Hitze ausgesetzt, kann diese die Moleküle zerstören und so dafür sorgen, dass das Insulin im „worst case“ unwirksam ist.

Aus diesem Grund empfehlen Mediziner, dass man die Insulinpumpe vor dem Saunabesuch unbedingt abnehmen und sie erst nach Beendigung der Saunagänge wieder anlegen sollte.

Saunazeit ist Relaxzeit, keine Schau für Wertgegenstände

Der Gang in die Sauna dient vor allem der Entspannung und Erholung von Körper und Geist. Alles, was ablenkt, stört und sollte vermieden werden. Wann hat man in der heutigen Zeit zudem die Möglichkeit, sich von allen Zwängen im wahrsten Sinne zu befreien und so zu sein, wie man geschaffen wurde. Der Verzicht auf jegliche Kleidung ist ein Grundbestandteil beim Saunieren. Daher ist es auch sinnvoll, vielleicht mit wenigen Ausnahmen wie einem Ehering, auf allen Schmuck zu verzichten und einfach nur die angenehme Hitze zu spüren, zu schwitzen, sich innerlich zu reinigen und auf diese Weise seinem Organismus und seiner Seele etwas Gutes zu tun. Außerdem muss man nicht ständig aufpassen, dass man den Lieblingsschmuck nicht versehentlich verliert.