Helarium – Farblichtbad bei moderater Wärme genießen

Die Wärme in einer Sauna, Infrarotkabine, im Steinschwitzbad oder in einem sonstigen Bad entspannt den Körper und natürlich auch den Geist und ist Balsam für die Seele. Einmal richtig abschalten, „die Seele baumeln lassen“ und sich in andere Sphären begeben – das klingt verlockend, ist aber gar nicht so leicht. Wer den Entspannungs- und Erholungseffekt weiter ausbauen und nachhaltig verstärken möchte, der hat dazu verschiedene Möglichkeiten. Eine Möglichkeit ist ein Farblichtbad, das richtig angewendet, erheblich zur Verstärkung beiträgt.

Im Helarium sind die wohltuende Effekte der klassischen Sauna mit den Erkenntnissen der Farblichttherapie kombiniert. Bei niedrigen Temperaturen zwischen 50 und 65 °C profitieren auch Personen mit schwachem Kreislauf, Senioren, Kinder und gelegentliche Saunabesucher von den Vorzügen des Helariums.

Ein Farblichtbad im Helarium und in anderen Badeformen beeinflusst die Psyche des Menschen. Angelehnt an die klassische psychologische Farbinterpretation üben die Farben ganz unterschiedliche Wirkungen aus. Um das Wohlgefühl im moderat temperierten Helarium zu steigern, sind spezifische Farben hilfreich. Warum ist das so?

Farben entstehen durch spezielle Wellenlängen, was bedeutet, dass jede Farbe ihre individuelle energetische Schwingung aufweist. Der menschliche Körper nimmt die Farbschwingungen über die Haut auf, was zu Reaktionen in den Körperzellen führt. Die Reaktionen nimmt das Gehirn wahr und reagiert seinerseits mit Entspannung, Anspannung, Freude, Schläfrigkeit oder einer anderen Reaktion. Wie das zusammenhängt, ist Thema dieses Kapitels.

Farben haben Einfluss auf die menschliche Psyche

Dass Farben und farbiges Licht starken Einfluss auf die Psyche eines Menschen nehmen, ist eine Tatsache, die die Wissenschaft ans Tageslicht gebracht hat. Inzwischen gibt es zahlreiche Wissenschaftler, die sich mit der psychosomatischen Wirkung von Farben verschiedenster Wellenlänge auf Körper, Geist und Seele auseinandergesetzt haben. Dabei haben sie unter anderem herausgefunden, dass die Farben: RotGelbGrünBlauOrange und Violett für Menschen enorm wichtig sind, dass diese Farben einen ganz besonderen Einfluss auf die Psyche nehmen.

Das Wissen darum kann sich jeder zunutze machen, der sich mit der Farblichttherapie auseinandersetzt oder daran denkt, ein Helarium anzuschaffen bzw. eine Sauna nachträglich mit farbigen Lichtleisten auszustatten. Wenn Menschen Farben wahrnehmen, entsteht ein subjektiver Eindruck. Dieser wird erzeugt durch die Wellenlänge, die auf die Netzhaut eines Auges auftrifft. Die Lichtwellen sprechen im Auge ganz spezielle Zellen an, die wiederum eine Nervenregung provozieren. Der Reiz wird ans Gehirn weitergeleitet und die Farbe gelangt ins Bewusstsein der Person. Das bedeutet, dass die Wahrnehmung einer Farbe eine Sinnesempfindung ist und kein physikalischer Effekt, der sich auf die Eigenschaften eines Gegenstandes zurückführen lässt.

Ohne Augen (fast) keine Farbwahrnehmung

Die Augen sind in diesem Zusammenhang die wichtigsten Informationslieferanten. Sie liefern rund 80 % der Sinneseindrücke. Wenn eine Person eine Farbe wahrnimmt, dann geschieht das dadurch, dass spezielle Rezeptoren auf der Netzhaut reagieren. Es gibt zwei verschiedene Arten von Rezeptoren, die sich im Typus so unterscheiden:

  • Ein Typus nimmt nur Schwarz- oder Weiß-Kontraste wahr, sie werden als Stäbchen bezeichnet.
  • Der andere Typus nimmt Farben wahr. Das sind die Zapfen.

Die zuletzt genannten Zapfen gibt es in 3 unterschiedlichen Ausprägungen. Jede Ausprägung ist für einen Farbbereich bzw. ein Farbspektrum zuständig. Die Zapfen unterscheiden sich entsprechend in den Grundfarben Rot, Grün und Blau. Die Zapfen, die ein rotes Empfindlichkeitsmaximum aufweisen, verfügen über einen Nebenempfindlichkeit für die Farbe Violett und deren Spektralbereich. Deshalb nehmen wir rote und violette Farben auch als ähnlich war und das, obwohl sie rein physikalisch betrachtet im Spektralbereich nicht weiter voneinander entfernt liegen könnten.

Je nachdem, in welcher Weise die 3 verschiedenen Zapfenarten in unserem Auge angeregt werden, erzeugen sie einen ganz speziellen Farbeindruck. Menschen, deren Zapfenarten eingeschränkt sind, die zum Beispiel nur 2 Zapfenarten haben, leiden unter einer Rot-Grün-Schwäche. Seltener ausgeprägt ist die Grün-Blau-Blindheit.

Personen, die nur eine Art von Zapfen oder gar keine Zapfen haben – das bedeutet sie sehen die Welt nur mit den Stäbchen -, leiden unter Farbenblindheit. Insofern ist es nur dann empfehlenswert, eine Farblichttherapie durchzuführen, wenn die Wahrnehmung auch tatsächlich uneingeschränkt funktioniert. Wer unter einer der genannten Farbenblindheit leidet, kann von den im Folgenden genannten Farbwirkungen leider nicht profitieren.

Die Wirkung der Farben

Wenn Lichtwellen auf die Netzhaut treffen, hat das nicht nur die Sinnesempfindung einer Farbe zur Folge. Es werden noch andere, komplexere sowie psychologische Effekte erzielt, die alleine mit der Farbe verknüpft sind. Es ist erwiesen, dass Menschen aus denselben Kulturkreisen große Ähnlichkeiten aufweisen, dennoch individuelle Unterscheidungen treffen.

Die Effekte, die die meisten Menschen eines Kulturkreises mit einer bestimmten Farbe verknüpfen, werden auch als intuitiv bzw. bewusst bezeichnet. Sie lassen sich dazu benutzen, gezielte Wirkungen auszulösen. Die Werbe- und Modebranche macht davon Gebrauch, genauso wie Künstler in vielerlei Hinsicht.

Die Psychologie hingegen beschäftigt sich damit, welche Persönlichkeit ein Mensch hat, der eine bestimmte Farbe oder Farbkombination bevorzugt. Manchmal finden sich die allgemein anerkannten psychologischen Farbwirkungen auch in der Alltagssprache und in Redewendungen wieder:

  • Du bist GELB vor Neid.
  • Er sieht ROT.
  • Wir sind im GRÜNEN Bereich.
  • Die Fahrt ins BLAUE antreten.
  • Du schaust durch die ROSAROTE Brille.

Die psychologische Wirkung von Farben erstreckt sich auf Assoziationen und auf Gefühle. Assoziationen sind Vorstellungen, die an Erinnerungen oder an Wahrnehmungen geknüpft sind. Zur Farbe Rot fällt vielen zum Beispiel sofort Liebe, Blut oder Glut ein. Die Farbe Grün assoziieren viele mit Hoffnung oder Natur, Gelb wird mit Freude, Sonne oder auch mit Zitronen verknüpft.

Die Wirkung auf der Gefühlsebene, man spricht dann auch von Farbgefühl oder Gefühlston, bezeichnen Eigenschaften. Jeder kennt zum Beispiel die Ausdrücke „giftig grün“ oder „gefährlich rot“. Menschen stufen Farben, die während der Tageslichtzeit überwiegen, als wärmend und stimulierend ein.

Dazu gehören die Farben Rot, Orange und Gelb. Grün nehmen viele als entspannend und erholen war, Blau als beruhigend und kühl. Braun verbinden viele in unserem Kulturkreis mit Gemütlichkeit, Rosa mit liebevollen Gefühlen und Zärtlichkeit. Ob allerdings eine bestimmte Farbe tatsächlich als angenehm oder unangenehm empfunden wird, ist individuell mit dem Wesen einer Person verknüpft.

Im Zuge einer Farblichttherapie machen sich Menschen die psychologische Wirkung von Farben zu Nutze. Sie beugen damit Krankheiten vor und behandeln Probleme, die in der Psyche oder im Körper verankert sind. Grünes Licht soll dabei zum Beispiel die Kreativität fördern, gelbes Licht soll Entspannung schenken und aufheitern, Blau soll das Schmerzempfinden dämpfen und die Heilung unterstützen, Rot hingegen soll stimulieren und vitalisieren. Angelehnt an die Erkenntnisse der Farblichttherapie folgt nun ein Überblick über ausgewählte Farblichtanwendungen, die im Wellnessbereich häufig angeboten werden.

Die Farbe ROT

Rot belebt, bringt die Durchblutung auf Trab und kurbelt den Stoffwechsel an. Insgesamt steigert eine Farblichttherapie mit Rot das Wohlbefinden, schenkt Vitalität und Energie. Wer unter zu geringem Blutdruck leidet, zu Depressionen neigt oder Verdauungsstörungen hat, für den ist Rot die geeignete Farbe.

Achtung: Menschen, die über eine ausgeprägte Nervosität und Reizbarkeit verfügen, sollten von einer roten Farblichttherapie absehen. Sie könnten diese Zustände damit verstärken.

Anwendung bei

  • Ischias
  • Hypotonie
  • Gicht
  • Wundheilungsstörung
  • Akne
  • Kraftlosigkeit

Die Farbe GELB

Gelb ist die Farbe der Sonne, sie sorgt für die Aufhellung des Gemütes, hilft also in melancholischen Lebensphasen. Personen, die unter Depressionen leiden, sind mit einer gelben Farbtherapie ebenfalls recht gut beraten, zum Beispiel auch in Kombination mit Rot. Auf der körperlichen Ebene entspannt gelbes Licht die Muskeln und es hilft bei Asthma.

Anwendung bei

  • Unruhe
  • Blähungen
  • Blasenentzündung
  • Leberkrankheit
  • Gallenkrankheit
  • Verstopfung
  • Atemprobleme/Asthma
  • geschwollenen Lymphknoten
  • Depressionen
  • Zuckerkrankheit

Die Farbe GRÜN

Grün harmonisiert, inspiriert und beruhigt. Es hilft dem Körper dabei, sich wieder einzupendeln. Eine Farbtherapie mit Grün fördert die Fähigkeit sich zu beruhigen, Personen fühlen sich erfrischt und revitalisiert. Die Konzentrationsfähigkeit wird gestärkt, die Ausgeglichenheit gefördert und Angst bekämpft. Körperlich wirkt sich grünes Licht entkrampend auf Bronchien und Lunge aus und zeitigt bei Schlafstörungen gute Erfolge.

Anwendung bei

  • Hypertonie
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Tumoren
  • gebrochenen Knochen
  • Schlafstörungen
  • Überarbeitung und Stress
  • Ärger und Frust
  • Bronchitis
  • Burn-out-Syndrom
  • Nervosität
  • Herzprobleme

Die Farbe BLAU

Blau ist ein Symbol für Klarheit und Stille, es entspannt einen überaktiven Geist, hilft bei nervösen Störungen und Schlaflosigkeit. Außerdem geht von Blau eine schmerzstillende Wirkung aus. Wer Fieber hat, über Halsschmerzen klagt oder sich allgemein unwohl fühlt, profitiert von der kühlenden Ruhe der Farbe Blau.

Achtung: Blau ist keine gute Wahl für Personen, die erschöpft sind, denn Blau könnte diesen Erschöpfungszustand noch vertiefen. Jemand in depressiver Stimmung sollte ebenfalls, wenn möglich, Blau meiden und sich stattdessen Farben wie Orange oder Gelb zuwenden.

Anwendung bei

  • Entzündungen
  • Verbrennungen
  • Reizüberflutung
  • Durchfall
  • unruhigem Schlaf
  • Magenschleimhautprobleme
  • Erkältungen
  • Schilddrüsenüberfunktion

Die Farbe ORANGE

Orange ist die Farbe der Lebensfreude. Sie wirkt grundlegend leistungssteigernd, regt den Geist an und fördert die Fähigkeit, Freude zu empfinden. Menschen, die sich einer orangen Farblichttherapie unterziehen, werden das Gefühl von Leichtigkeit entwickeln. Sie lernen loszulassen und Genuss zuzulassen. Orange weckt die Arbeitsfreude unterstützt den Appetit und fördert Geselligkeit. Nicht zuletzt sorgt es auch bei Morgenmuffeln dafür, leichter aufzustehen. Orange hilft dabei, Kreativitätsblockaden aufzulösen, es vertreibt Depressionen und reguliert das Gefühlsleben.

Vorsicht: Wer unter Gewichtsproblemen leidet, sollte sich nicht zu stark oranger Farbe aussetzten. Grund ist die appetitanregende Wirkung.

Anwendung bei

  • Energiemangel
  • Stoffwechselstörungen
  • Verspannungen
  • Muskelkater und Muskelkrämpfen
  • Problemen mit den Nieren
  • Warzen

Die Farbe VIOLETT

Violett entfaltet eine ausgleichende und regenerieren Wirkung. Es unterstützt das innere Gleichgewicht und hilft Menschen dabei, Frieden zu finden. Violett stärkt das Mitgefühl und es erleichtert das Abschalten bis hin zu meditativen Zuständen. Violett begünstigt den Zugang zu höheren Bewusstseinszustände, die durch tiefe Meditation erreichbar sind. Es inspiriert und regt das Unterbewusstsein sowie den Geist an.

Anwendung bei

  • Verkrampfungen
  • depressiven Verstimmungen
  • hoher Stressbelastung
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Depressionen
  • geschwollenen Lymphknoten

Natürlich gibt es noch viele andere Farben, die spezielle Wirkungen auf den menschlichen Geist und Körper ausüben. An dieser Stelle soll ein Überblick über die 6 wichtigsten Farben für die Wellnessanwendungen jedoch ausreichen.