Irisches Dampfbad – Dampfbad mit gemäßigter Temperatur und Frischluftzufuhr

Ein irisches Dampfbad ist ein Wärmebad, das aus mehreren feuchtwarmen Räumen besteht. Diese Form des Wärmebads existiert seit etwa 150 Jahren und wurde ursprünglich in Irland praktiziert. Kennzeichnend sind die verhältnismäßig geringen Temperaturen, die zwischen 50 und 55 °C liegen. Das irische Dampfbad kommt in den ersten beiden Räumen ohne Dampfbildung aus, denn es verfügt über eine spezielle Frischluftzufuhr.

Das irische Dampfbad stellt die Basis für beliebte Abwandlungen wie zum Beispiel das russisch-römische Bad, die Bio Sauna und das Sanarium dar.


Für wen sich das irische Dampfbad eignet

Das irische Dampfbad, das traditionell aus einer Abfolge mehrerer Räume besteht, ist aufgrund des hohen Platzbedarfs und der nötigen Bürstenmassagen durch eine andere Person in vielen Fällen für den Hausgebrauch ungeeignet. Ein irisches Dampfbad ist deshalb in der Regel in öffentlichen Anlagen zu finden. Aufgrund der verträglichen Konzeption ist es besonders für Senioren und Kinder geeignet. Doch auch Personen mit einem schwachen Kreislauf profitieren von dem schonenden Wärmebad. In Zusammenhang mit Grunderkrankungen der Atemwege hilft das römische Dampfbad dabei, die Beschwerden zu mildern.

Wirkung und Funktionsweise eines irischen Dampfbades

Wer sich in ein irisches Dampfbad begibt, belastet Herz und Kreislauf nicht allzu stark. Der Körper wird durch einen mehrfachen Wechsel hoher und niedriger Temperaturen geführt. Dabei wird der Kreislauf in Schwung gebracht und der Stoffwechsel intensiviert. Der Ablauf im irischen Dampfbad ist wie folgt und dauert mehrere Stunden:

  • duschen und gründlich reinigen
  • Gang in den 1. Raum (Tepidarium), dieser hat etwa 30 °C bei normaler Luftfeuchtigkeit. In diesem Raum erhalten die Badenden eine Bürstenmassage. Durchblutung und Kreislauf werden angeregt. Der Aufenthalt im 1. Raum beträgt zwischen 15 und 30 Minuten, je nachdem, wie schnell der Körper zu schwitzen beginnt.
  • Wechsel zum 2. Raum. Die Luftfeuchtigkeit ist normal, die Temperatur liegt zwischen 40 und 50 °C. Da der Temperaturunterschied zwischen dem 1. und 2. Raum verhältnismäßig gering ist, ist die Phase gut auszuhalten. Das Schwitzen intensiviert sich. Gifte und Schlacken werden aus der Haut, aus dem Bindegewebe und aus den Fettpolstern abtransportiert. Die Poren öffnen sich. Die Phase im 2. Raum umfasst 10-20 Minuten.
  • Die 2. Phase wird mit einem Tauchbad in kaltem Wasser abgeschlossen. Alternativ sind kühlende Güsse (zum Beispiel Kneippsche Güsse) denkbar, die Herz und Kreislauf weiter anregen.
  • Es folgt eine Ruhephase, die in einem warmen und ruhigen Raum durchgeführt wird.
  • Nun geht es erneut in den 1. Raum, ins Tepidarium. Wieder erhalten die Badenden eine Bürstenmassage, die Schweißproduktion entwickelt sich mäßig.
  • Wechsel zum 2. Raum, dieses Mal mit kürzerer Verweildauer als beim 1. Mal. Anschließend allerdings geht es nicht in die Ruhepause, sondern ins Dampfbad.
  • Im 3. Raum, im Dampfbad, liegen die Temperaturen ebenfalls bei rund 50 °C. Allerdings ist die Luftfeuchtigkeit stark erhöht. Der Raum ist fast vollständig mit Dampf erfüllt, dieser lässt sich mit den Augen fast nicht durchdringen. Die Wände sind mit Saunabänken ausgestattet. Dort setzen sich die Badenden nieder und entspannen sich für 10 bis 30 Minuten. Im Dampfbad werden Feuchtigkeit und gegebenenfalls die freigesetzten ätherischen Öle inhaliert. Die Hautporen sind weit offen, sie nehmen die Feuchtigkeit auf.
  • Jetzt darf sich der Körper vollständig entspannen. Die letzte Stufe der irischen Dampfsauna wird eingeleitet. Sie besteht aus der Abkühlunga- und Entspannungsphase. Kreislauf und Blutdruck beruhigen sich wieder und die Haut passt sich den Bedingungen normaler Luftfeuchtigkeit an.

Nach einem mehrere Stunden andauernden irischen Dampfbad ist die Haut sehr gut durchblutet. Sie wirkt rosig und frisch sowie glatt und gereinigt. Die Atmung empfinden viele Saunabadende als schwierig, aber die Mühen lohnen sich. Die Effekte des Aufenthalts im feuchten 3. Raum des Dampfbades sind entzündungshemmend und krampflösend – und zwar äußerst wirksam.

Vorteile und Nachteile eines irischen Dampfbades

Vorteile

  • Kann von Menschen jeden Alters genutzt werden
  • Auch Personen mit Infekten können ins irische Dampfbad gehen
  • Geringe Belastung von Kreislauf und Herz
  • Stoffwechsel wird angeregt, Kreislauf in Gang gebracht
  • Hautbild wird verbessert
  • Wirkt sich entzündungshemmend und entkrampfend auf Lunge und Atemwege aus

Nachteile

  • Kann nicht zuhause durchgeführt werden
  • dauert sehr lange
  • wird selten angeboten

Irisches Dampfbad im Vergleich zu einer finnischen Sauna

UnterscheidungskriteriumIrisches DampfbadFinnische Sauna
WärmeentwicklungDie Temperatur liegt zwischen 30 und 50 °C.Die Temperatur liegt zwischen 70 und 100 °C.
LuftfeuchtigkeitDie Luftfeuchtigkeit ist im irischen Dampfbad in den ersten beiden Räumen normal, im letzten extrem hoch.Die Luftfeuchtigkeit liegt knapp unterhalb der Decke nur bei 2 bis 3 %, wird ein Aufguss durchgeführt, steigt die Luftfeuchtigkeit kurzzeitig stark an.
WirkungDie hohe Luftfeuchtigkeit sorgt für eine Entspannung der Lungen und Atemwege. Sie wirkt entkrampfen. Auch Personen mit Infekten dürfen das irische Dampfbad besuchen.Die trockene Luft belastet Lungen und Bronchien stärker. Das Hautbild verfeinert sich, so wie im irischen Dampfbad auch. Wer Kreislaufprobleme hat oder unter Migräne leidet, sollte nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt in die finnische Sauna gehen. Wer krank ist und z.B. unter einer Infektion leidet, darf nicht in die Sauna gehen.
ZielgruppeUnabhängig vom Alter können alle Personen ins irische Dampfbad. Kinder und ältere Menschen sind genauso Zielgruppe, wie Personen mit Atemproblemen oder Infektionen.Wer gesund ist, darf in jedem Lebensalter die finnische Sauna besuchen. Doch wer gesundheitlich angeschlagen ist, ein schwachen Kreislauf oder Herzprobleme sowie Kopfschmerzen hat, sollte nicht in die Sauna gehen.

Bauweise, Technik und Preise eines irischen Dampfbades

Da das irische Dampfbad aus mehreren Räumen und Anwendungen besteht und für den privaten Gebrauch nicht gedacht ist, sind Angaben zur Bauweise, zur Technik und zum Preisgefüge nicht verfügbar.

Tipps für das irische Dampfbad

Wer die Möglichkeit hat, in einer öffentlichen Anlage ein irisches Dampfbad zu besuchen, sollte es sich nicht entgehen lassen. Manchmal lässt sich in einer öffentlichen Sauna, die viele verschiedene Saunaformen anbietet, das eigene irische Dampfbad zelebrieren. Interessierte können vor Ort danach fragen, ob ein Saunameister oder ein Mitarbeiter bereitsteht, um einen original irischen Dampfbad-Tag zu organisieren.

Der letzte Raum, die eigentliche Dampfsauna, lässt sich für Zuhause kaufen. Es gibt verschiedene Produkte, die als Sitz- oder als Liegeplatz konzipiert sind. Sie sind entweder gefliest, bestehen aus Acryl oder anderen wärme- und wasserfesten Materialien. Die Grundausstattung einer solchen Kabine ist die Dampffunktion, viele Extras wie Licht- und Aromaduschen sind möglich. Wer sich für die Dampfsauna interessiert, kann sich außerdem die Option der Dampfdusche genauer ansehen. Dabei handelt es sich um eine geschlossene Duschkabine, die das Wasser über eine Wärmequelle erhitzt und mittels Dampfgenerator wieder abgibt. Eine solche Dampfkabine ist außerdem belüftet und in diversen Varianten erhältlich. Die Preisspanne erstreckt sich von 500 € bis einige Tausend Euro und hängt vom Hersteller und der Ausstattung ab.